Lady Musgrave Island, Queensland
Verbringen Sie einen umweltverträglichen Urlaub am Great Barrier Reef
Helfen Sie bei Ihrem nächsten Urlaub mit diesen sechs einfachen Schritten, das größte Korallenriffsystem der Welt zu schützen.
Von Sarah Reid
Das von der UNESCO zum Welterbe erklärte Great Barrier Reef ist reich an Biodiversität und Naturwundern und gehört zu den spektakulärsten Urlaubsregionen Australiens. Es ist jedoch wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, welche Auswirkungen Ihr Besuch auf dieses lebende Wunderwerk haben kann. Wenn Sie sich bei Ihrem Besuch bewusst darum bemühen, Ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren, tragen Sie dazu bei, dieses faszinierende Meeresökosystem für zukünftige Generationen zu erhalten. Befolgen Sie diese Checkliste bei Ihrem nächstem Besuch, um Ihren Urlaub am Great Barrier Reef besonders nachhaltig zu gestalten.
1. Entscheiden Sie sich für eine umweltfreundliche Unterkunft
In der Region Great Barrier Reef befinden sich einige der besten australischen Öko-Lodges. Diese Lodges sorgen nicht nur für unvergessliche Aufenthalte, sie sind auch bestrebt, die Auswirkungen auf die natürliche Umgebung des Riffs so gering wie möglich zu halten und die spektakuläre Meeresflora und -fauna in diesem riesigen Gebiet zu schützen. Sie bieten Ihnen die Möglichkeit, eine Rolle bei der Erhaltung des Riffs zu spielen, allein schon dadurch, dass Sie in einer dieser Lodges übernachten.
Die für ihre zahlreichen Mantarochen und ihre Nachhaltigkeitsinitiativen gleichermaßen bekannte Insel Lady Elliot Island an der Südspitze des Riffs war das erste Urlaubsresort im Great Barrier Reef, das Plastikwasserflaschen verboten hat. Auf der Insel wird außerdem daran gearbeitet, den Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien zu beziehen, sodass sich ein Aufenthalt hier nicht nur gut anfühlt, sondern auch einem guten Zweck dient.
Das luxuriöse Elysian Retreat, das 2019 auf Long Island in den Whitsundays eröffnet wurde, ist das erste solarbetriebene Resort des Great Barrier Reef.
Auf dem Festland, nur 15 Autominuten südlich von Port Douglas (oder eine Autostunde nördlich von Cairns) liegt das Thala Beach Nature Reserve. Es wurde für seine Bemühungen zur Regeneration der ehemaligen Zuckerrohrplantage, auf der sich diese umweltfreundliche Lodge am Meer befindet, ausgezeichnet. Wenn Sie in dieser Lodge übernachten, tragen Sie zur Unterstützung ihrer Naturschutzinitiative bei und können gleichzeitig einen absolut atemberaubenden Küstenabschnitt genießen.
2. Schützen Sie das Riff
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Halten Sie sich an das Sprichwort „nimm nur Erinnerungen mit und hinterlasse nichts außer Luftblasen“ bei Ihrem Besuch des Great Barrier Reef. Obgleich das Riff der größte lebende Organismus der Welt ist, ist es dennoch unglaublich zerbrechlich. Helfen Sie mit, Schäden am Riff zu verhindern, indem Sie die Korallen nicht berühren. (Tipp: Achten Sie auf Ihre Flossen, wenn Sie schnorcheln oder tauchen.) Nehmen Sie auch keine Souvenirs mit – dazu gehören selbst die Muscheln am Strand.
Achten Sie auch darauf, was Sie auf Ihre Haut auftragen, bevor Sie ins Wasser gehen. Einige Inhaltsstoffe, die häufig in Sonnenschutzmitteln enthalten sind, können Korallen schädigen. Packen Sie daher ein natürliches Sonnenschutzmittel für Ihren nächsten Urlaub am Great Barrier Reef ein.
Ganz gleich, ob zu Hause oder am Riff: Wenn Sie die Verwendung von Einwegplastik einschränken, verhindern Sie, dass diese Produkte ins Meer gelangen, wo sie Seevögeln und Meereslebewesen erheblichen Schaden zufügen können.
3. Unterstützen Sie Riff-freundliche Unternehmen
Bei der Riffschule anmelden
Die in Cairns ansässige Organisation Reef Teach veranstaltet Vorträge von Meeresbiologen, die dabei helfen, das Great Barrier Reef besser zu verstehen und zu schätzen.
Es ist großartig, wenn Sie sich bei Ihrem Besuch des Great Barrier Reef für lokal geführte Unternehmen entscheiden, aber die Unterstützung von Unternehmen, die sich dem Naturschutz verschrieben haben, kann noch wirkungsvoller sein.
Dabei kann es sich um Speiselokale handeln, die auf ethisch korrekte, lokale Zutaten spezialisiert sind (z. B. das Julaymba Restaurant in der Daintree Ecolodge), oder um Reiseveranstalter mit Öko-Zertifizierung und hohem Standard, die Informationen zum Riffschutz in ihre Tourangebote integrieren (z. B. der in Cairns ansässige Anbieter von Segeltouren Passions of Paradise). Außerdem gehören ebenfalls von Aborigines und Torres Strait Islandern geführte Veranstalter von Aktivitäten hierzu, die traditionelles Wissen über den sanften Umgang mit der Umwelt weitergeben, wie z. B. Dreamtime Dive & Snorkel in Cairns. Für welche Tour Sie sich auch entscheiden, halten Sie während Ihres Besuchs am Riff Ausschau nach einem der Master Reef Guides, von denen Sie aktuelle Informationen und Tipps erhalten können, um einen Beitrag zum Riffschutz zu leisten.
Die Unterstützung von grünen Unternehmen ist im Douglas Shire (zu dem Port Douglas und die Region Daintree nördlich von Cairns gehören) vor Kurzem noch einfacher geworden. Die Region wurde 2019 nach Erfüllung der strengen Auswahlkriterien von Ecotourism Australia als erstes Naturziel zertifiziert.
4. Wählen Sie umweltschonende Aktivitäten
Tipp zum Reisen in Australien
Möchten Sie die Küste von Cairns und des Great Barrier Reef mit dem Auto erkunden? Wie wäre es mit einem Elektromietwagen? Es gibt kostenlose Ladestationen an wichtigen Attraktionen wie der Cairns Esplanade und dem Mossman Gorge Centre.
Jeder Besucher des Great Barrier Reef trägt über eine Umweltgebühr (Environmental Management Charge – EMC), die auf Rifftouren erhoben wird, zum Schutz des Riffs bei. Diese Gebühr unterstützt verschiedene Projekte zur Wiederherstellung des Riffs. So können Sie beim Besuch des Riffs ein gutes Gefühl haben, ganz gleich, wie Sie dorthin gelangen. Wenn Sie jedoch die eine oder andere nicht motorisierte Meeresaktivität in Ihren Reiseplan integrieren, können Sie gleichzeitig Ihre CO₂-Emissionen auf ein Minimum reduzieren.
Etwas nördlich von Port Douglas können Sie bei einer Tour mit Walkabout Cultural Adventures oder Kuku Yalanji Cultural Habitat Tours lernen, wie Mangrovenkrabben mit den traditionellen Fangmethoden der Aborigines gejagt werden. Planen Sie einen Aufenthalt in Airlie Beach an der Whitsunday Coast? Aktive Reisende können die Whitsunday Islands im Rahmen einer geführten Kajaktour mit Salty Dog Sea Kayaking erkunden.
5. Engagieren Sie sich für das Riff
Citizen-Science-Projekte bieten Laien die Möglichkeit, zum langfristigen Schutz des Great Barrier Reef beizutragen. An einigen Projekten können Sie sogar aus der Ferne teilnehmen. Zu den leichter zugänglichen Citizen-Science-Initiativen gehört die kostenlose „Eye on the Reef“-App, in die Sie Informationen über die Gesundheit des Riffs, Meerestiere, Vorfälle usw. eingeben können, nachdem Sie das Riff beispielsweise im Rahmen einer Schnorcheltour besucht haben. Diese Daten fließen dann in ein nachhaltiges Riffmanagement ein.
Sie können sich auch der Website der Citizens of the Great Barrier Reef anschließen, indem Sie online zusichern, einfache Maßnahmen zum Schutz des Riffs zu ergreifen (wie z. B. die Vermeidung von Einwegplastik), und dabei helfen, eine kollektive Entwicklung auf globaler Ebene zu inspirieren.
6. Schwimmen Sie mit gefährdeten Tieren im Riff
Im Southern Great Barrier Reef bietet das Mon Repos Turtle Centre in der Nähe von Bundaberg (vier Autostunden nördlich von Brisbane) eine der besten Möglichkeiten zur Schildkrötenbeobachtung in Australien. Von November bis Januar nisten hier Tausende der gefährdeten Unechten Karettschildkröten am Strand und von Januar bis März schlüpfen ihre Jungtiere. Schnorchel- und Tauchausflüge zur atemberaubenden Lady Musgrave Island werden das ganze Jahr über (und Walbeobachtungsausflüge von Juli bis Oktober) von Lady Musgrave Experience mit Sitz in Bundaberg angeboten.
Von Gladstone aus (eine Autostunde nördlich von Bundaberg) können Sie die Insel Heron Island besuchen, auf der ebenfalls Schildkröten nisten. Anschließend können Sie auf der nahe gelegenen Wilson Island ein oder zwei Nächte in einem umweltfreundlichen Glamping-Zelt verbringen.